POL-HH: 151029-3. Umweltverschmutzung in der Nordsee – Hamburger Wasserschutzpolizei ermittelt

Hamburg (ots) – Tatzeit: 26.10.2015 Tatort: Nordsee, Deutsche und Niederländische ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ)

Die Wasserschutzpolizei-Leitstelle informierte die Hamburger Wasserschutzpolizei über eine Gewässerverunreinigung in der Nordsee, die möglicherweise von dem Chemikalientankschiff „Bomar Jupiter“ (Länge 128,60 m, Breite 20 m, BRZ 8.530, Flagge: Marshall Islands) ausgegangen ist. Daraufhin wurden die Ermittlungen von der Hamburger Wasserschutzpolizei übernommen.

Ein Überwachungsflugzeug der Niederländischen Küstenwache hatte am vergangenen Montag gegen 07:55 Uhr beim Flug über die Nordsee beobachtet, dass auf dem Chemikalientankschiff über einen an Deck befestigten und nach außenbords hängenden Schlauch Tankwaschwasser direkt in die Nordsee gepumpt wurde. Der Tanker war auf der Reise von Bremerhaven nach Hamburg.

Am Mittwoch gingen Wasserschutzpolizeibeamte an Bord der „Bomar Jupiter“, nachdem der Tanker den Hamburger Hafen erreicht hatte, um die Ermittlungen durchzuführen.

Dabei stellten die Wasserschutzpolizeibeamten fest, dass am 26.10.2015 in der Zeit von 01:00 Uhr bis 09:30 Uhr insgesamt ca. 410.000 Liter Tankwaschwasser aus den Ladungstanks, letzte Ladung war Palmöl, über den Schlauch illegal in die Nordsee eingeleitet wurde.

Die Wasserschutzpolizei leitete gegen den indischen Kapitän (38) und den ukrainischen 1. Offizier (40) ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung ein.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg setzte gegen den Kapitän und seinem 1. Offizier Sicherheitsleistungen in Höhe von mehr als 28.000 Euro fest.

Die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft (BG-Verkehr) führte auf dem Tanker eine sogenannte „Port State Control“ durch. Dabei wurden diverse weitere Mängel festgestellt. Das Schiff erhielt ein Auslaufverbot.

Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei dauern an.

Sch.

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