Der Shitstorm – Was erlauben Zamperoni? (BILD)

Hamburg (ots) –

Es geschah in der Halbzeitpause des EM-Halbfinales Deutschland gegen Italien. „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni löste mit seiner Moderation einen Sturm der Entrüstung zahlreicher deutscher Fußballfans aus. Dr. Kai Gniffke (Erster Chefredakteur ARD-aktuell) berichtete am 16.08.2012 im PR Club Hamburg unter der Moderation von Martin Schleinhege (Geschäftsführer clever and smart public relations) was sich in der ARD-aktuell-Redaktion zur Zeit des Halbfinales abspielte, wie sich ein Shitstorm anfühlt und wie man am besten damit umgeht.

Der deutsch-italienische „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni sagte in der Halbzeitpause des EM-Halbfinales Deutschland gegen Italien gut gelaunt in beiden Sprachen „Möge der bessere gewinnen“ – doch da stand es bereits 2:0 für Italien. „Es gingen massenhaft Protestmails und -anrufe in der Redaktion ein, die den Auftritt Zamperonis als eine Unverschämtheit empfanden“, so Dr. Gniffke. Am eigenen Leib mussten Zamperoni und die Tagesthemen-Redaktion erfahren, dass ein Lächeln reicht, um den Volkszorn zum Kochen zu bringen.

Zamperonis Abmoderation war geplant; sie sollte Aufmerksamkeit erregen. Das Ausmaß der Zuschauerresonanz war jedoch nicht vorherzusehen. „Die Reaktionen waren knackig, teilweise erschreckend“, so der ARD-aktuell-Chef, der gleich am Folgetag seinen Tagesschau-Blog nutzte, um Stellung zu beziehen. „In sozialen Netzwerken besteht die Chance, sich einem Thema anzunehmen und es zu drehen, im Medienmainstream ist das sehr schwer“, meint Gniffke. Umso ärgerlicher empfand er das Medienecho einiger Journalisten-Kollegen, die auf das Thema aufgesprungen sind um es zusätzlich zu skandalisieren.

Von einer Krise mag Gniffke in dieser Sache allerdings nicht sprechen. Tagesschau und Tagesthemen leben von Ihrer Glaubwürdigkeit. Oberstes Ziel ist es, diese zu wahren. Für Fehler gibt es konkrete Handreichungen. Erst wenn eine so große Unsicherheit vorliegt, dass die Redaktion nicht mehr unbefangen agieren kann und die Marke gefährdet ist, liegt nach Gniffke eine Krise vor.

Gniffke und sein Team haben Recht behalten, sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Stimmung im Netz hat sich inzwischen komplett gedreht: auf die Empörung folgte der Zuspruch für Zamperoni. Und für den deutsch-italienischen Moderator hatte der Trubel um seine Person auch etwas Gutes: einen freundlichen Beitrag in der auflagenstärksten Sportzeitung Italiens „La Gazetto dello Sport“.

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